Healthy Workplace – neuer Drive für ein gesundes Arbeitsumfeld.
Es ist mittlerweile ja keine Überraschung mehr. Ein Arbeitsumfeld, das die Gesundheit und Sicherheit der Menschen schützt und fördert, birgt viele Vorteile: mehr Leistung, Produktivität, Wohlbefinden, Zufriedenheit und Bindung.
Die gesetzliche Basis dafür bietet das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) und die vorgeschriebene Evaluierung psychischer Belastung am Arbeitsplatz.
Die individuelle Basis in den einzelnen Organisationen bieten die jeweiligen Werte, Ziele, HR-Strategien und erforderliche Benefits im internen Employer Branding.
Leider gibt es nur selten eine gegenseitig befruchtende Synergie zwischen den gesetzlich verpflichtenden Maßnahmen im Arbeitsschutz und den Zielen in der Organisationsentwicklung. Dabei lassen sich doch gesetzliche Anforderungen wunderbar mit der eigenen Personal-Strategie verbinden. Hier sind 6 Tipps, wie neuer und nachhaltiger Drive für ein gesundes Arbeitsumfeld entstehen kann.
1. Positives Framing
Die meisten gesetzlich verpflichtenden Aktivitäten, wie z.B. Evaluierung / Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung, Unterweisungen und Schulungen haben leider einen Problemfokus und eine negative Headline: Bei Befragungen wird gefragt, wie schlecht es einem geht. Und in vielen Unterweisungen geht es zumeist um Abwendung von negativen Themen. Der Fokus auf vorhandene Stärken wird leider oft ausgeblendet. Projekte zum Thema ArbeitnehmerInnenschutz haben also zumeist eine negative Aura.
Wir empfehlen daher ein grundsätzliches positives Framing von Projekten zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheit:
- Projekte sollen positive Bezeichnungen (z.B. Healthy Workplace…) haben
- Fragebogen zu Evaluierung / Gefährdungsbeurteilung sind 100% positiv formuliert (PsyBePLUS)
- Bei Beurteilungen der Arbeitsumfeldes werden sowohl Maßnahmen zur Reduktion von Schwachpunkten/Defiziten als auch zum Halten von Stärken entwickelt
2. Integrierte Maßnahmenplanung
Die meisten Organisationen haben ein System der übergeordneten Maßnahmenplanung und -kontrolle. Die gesetzlich notwendigen Dokumente, wie z.B. das Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokument als To-Do-Liste des Arbeitsschutzes werden, wenn überhaupt, nur als Insellösung geführt.
Wir empfehlen für die generelle Maßnahmenplanung bzw. Dokumentation ein gemeinsames System:
- Ein integriertes System der Maßnahmenplanung (grundsätzliche To Do und SiGeDok zusammenführen)
- Laufende Kontrolle der Umsetzung von Maßnahmen in den Meetings und Jour Fixes
- Hohe Transparenz über Maßnahmen im Bereich „Gesunder Arbeitsplatz“ (z.B. durch ein Online-Maßnahmen-Tracking, wie den ActionMonitor)
3. Integration der Führungskräfte
Gesundheit am Arbeitsplatz liegt zumeist in der Verantwortung der Präventivfachkräfte (Arbeitsmedizin, Sicherheitskraft und Arbeitspsychologie). Führungskräfte und andere MultiplikatorInnen kennen sich in diesem Themenbereich oft viel zu wenig aus.
Wir empfehlen die intensive Integration der Führungskräfte in das Thema „Gesunder Arbeitsplatz“:
- Das Thema Gesundheit und ArbeitnehmerInnenschutz als Basisthema bei der Führungskräfteentwicklung und es in das diesbezügliche Schulungsprogramm zu integrieren
- Führungskräfte sollen in Projekten zum Thema „Gesunder Arbeitsplatz“ immer intensiv beteiligt werden
4. Integration in Organisationsentwicklung
Manchmal hat man den Eindruck, dass Gesundheit und Sicherheit im Arbeitsumfeld bemühte, zeitlich begrenzte Schwerpunktprojekte sind, die aber keine nachhaltige Wirkung erzielen.
Wir empfehlen das Thema Sicherheit und Gesundheit als Basisthema in allen Organisations- bzw. Personalentwicklungsprojekten zu integrieren:
- Gesundheit und Sicherheit als Basisthema im Ausbildungsplan und Schulungsprogramm
- Bei wichtigen Projekten immer auch das Thema Sicherheit und Gesundheit integrieren
- Im Kampagnenmanagement der OE und PE auch gezielt Schwerpunkte im Bereich Gesundheit und Sicherheit einbauen (z.B. Monatsthema „Healthy Workplace“)
- Regelmäßige Evaluierungen / Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastung insbes. in neuen Arbeitsbereichen (gesetzliche Verpflichtung)
5. Onboarding mit arbeitspsychologischem Grundgerüst
Im gesamten Bereich des Onboardings geht es in erster Linie um die Integration neuer MitarbeiterInnen in die jeweiligen Teams. Werte der Organisation, das Kennenlernen des zukünftigen sozialen Umfeldes sowie die Einführung in die Aufgaben und Tätigkeiten stehen zumeist im Vordergrund.
Wir empfehlen in Onboarding ebenfalls den Schwerpunkt Gesundheit & Sicherheit zu integrieren:
- Arbeitspsychologische Leitlinien für ein „Gesundes Arbeitsumfeld“ erarbeiten und verteilen
- Mentoring oder Buddy-System um den Bereich Gesundheit und Sicherheit erweitern
- Ideen von neuen Mitarbeitenden (ev. aus ihren Vorerfahrungen) zur Steigerung von Gesundheit und Sicherheit einholen (Best Practice)
6. Integration ins interne Employer Branding
In internen Employer Branding-Projekten geht es in erster Linie um Purpose, Image des Arbeitgebers und natürlich vor allem um die Entwicklung von wirksamen Benefits zur Bindung der Menschen an die Organisation.
Wir empfehlen im internen Employer Branding auch das Thema Gesundheit und Sicherheit fix zu integrieren:
- Benefits können auch Maßnahmen zum Erhalt der Gesundheit darstellen (Maßnahmen aus der Evaluierung / Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung)
- Kommunikations-Channels im internen Employer Branding (MA-Zeitung, Blogs, Video-Streams, Podcasts…) auch für Gesundheits-Themen nutzen
Mehr Drive für ein gesundes Arbeitsumfeld.
Schreiben Sie uns! Wir unterstützen Sie, die gesetzlichen Anforderungen mit neuem Drive zu versehen.