ERFOLGSGEHEIMNISSE WIRKSAMER MITARBEITERBEFRAGUNGEN #7 – INTEGRATION DER FÜHRUNGSKRÄFTE
Immer mehr Unternehmen folgen dem starken Trend, kontinuierlich Feedback ihrer MitarbeiterInnen über z.B. Mitarbeiterbefragungen einzuholen. Um eine Mitarbeiterbefragung auch wirksam zu gestalten, ist es erforderlich, Führungskräfte gezielt zu integrieren. Hier erfahren Sie ein paar wichtige Tipps für eine gute Einbeziehung von Führungskräften in eine Mitarbeiterbefragung.
FÜHRUNGSKRÄFTE SIND WICHTIGE PROMOTOREN VON MITARBEITERBEFRAGUNGEN
Einer der wichtigsten Erfolgskriterien für gelungene und wirksame Mitarbeiterbefragungen ist die gute Integration der Führungskräfte. Führungskräfte sind Promotoren und Multiplikatoren im Guten wie im Schlechten, d.h. sie können zum Beispiel die Beteiligungsquote bereits im Vorfeld maßgeblich beeinflussen, aber auch im Follow up die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen vorantreiben.
Führungskräfte können ein echtes Interesse an „ehrlichem“ Feedback haben, das ihnen in ihrer Führungsaufgabe wertvolle Hinweise gibt. Andererseits können Führungskräfte auch Angst vor schlechter Bewertung bzw. Transparenz über das Stimmungsbild ihres Teams haben. Unreflektierte Führungskräfte haben ein Problem in der Akzeptanz von Feedback insbes. dann, wenn es kritisch ausfällt. Gerade deshalb ist hohes Augenmerk auf frühzeitige Information bzw. Integration der Führungskräfte im Prozess einer Mitarbeiterbefragung zu legen.
INTEGRATION DER FÜHRUNGSKRÄFTE VOR DER MITARBEITERBEFRAGUNG
Bevor eine flächendeckende Information an alle MitarbeiterInnen über eine geplante Mitarbeiterbefragung stattfindet, sollen Führungskräfte in einem kaskadierten Vorgehen im Detail informiert werden:
- Was ist das Ziel der Befragung?
- Welche Fragethemen sind vorgesehen?
- Wie werden die Berichtseinheiten gewählt?
- Wie wird das Thema Datenschutz und Anonymität gewährleistet?
- Was sehen Rolle, VErantwortlichkeiten und Aufgaben der Führungskräfte bei dieser Befragung aus?
- Wie sieht der Zeitplan des gesamten Prozesses aus?
- Wie ist der Follow up-Prozess geplant?
Idealerweise gibt es eine Art Info-Koffer für Führungskräfte mit FAQs, Info-Präsentation für interne Meetings und den wesentlichen Fakten über die Mitarbeiterbefragung. Erst nach der Information an die Führungskräfte sollte die Kommunikation in Richtung aller MitarbeiterInnen erfolgen. In diesem Fall fällt es auch den Führungskräften leichter, auf Fragen ihrer MitarbeiterInnen die richtigen Antworten zu geben.
INTEGRATION DER FÜHRUNGSKRÄFTE NACH DER MITARBEITERBEFRAGUNG
Wenn die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung vorliegen, ist die Integration der Führungskräfte ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Wirksamkeit einer Mitarbeiterbefragung. Führungskräfte sind bei der Entwicklung von Maßnahmen einzubeziehen. Die Entscheidung, ob und wie Führungskräfte bei Maßnahmenworkshops eingebaut werden sollen, ist genau zu überlegen.
- Können Führungskräfte in ihrer Rolle auch neutrale ModeratorInnen von Maßnahmenworkshops sein?
- Wie gehen Führungskräfte mit den Ergebnissen des Feedbacks, das genau in ihre Richtung geht, konstruktiv um?
- Gelingt es, dass MitarbeiterInnen offen über (belastende) Themen in Anwesenheit ihrer direkten Führungskraft reden können?
- Ist aber nicht auch das Vorliegen der Ergebnisse einer Mitarbeiterbefragung eine gute Möglichkeit für Führungskräfte, offen mit ihren MitarbeiterInnendarüber zu reden und gemeinsam wirksame Maßnahmen zu entwickeln?
- Gelingt ein einheitlicher Follow up-Prozess mit Beteiligung der Führungskräfte?
- Wie können kritisch beurteilte Führungskräfte konstruktiv zu einem Veränderungs- oder zumindest Selbstreflexionsprozess motiviert werden? Wie gelingt es generell, dass Führungskräfte kritisches Feedback annehmen können?
- Wie gelingt es, Best Practices einzelner Organisationseinheiten allgemein zu teilen, und damit ein organisationales Lernen zu ermöglichen?
- Wie kann man bei generell geringen, ein ausreichendes Maß der knappen Zeitressourcen der Führungskräfte gezielt für die Mitarbeiterbefragung zu widmen?
Die Integration der Führungskräfte in die gesamte Mitarbeiterbefragung ist wesentlich und sollte vorab schon in Abhängigkeit der Unternehmenskultur und der Spezifika der Organisation geplant werden. Im Zweifelsfall immer MIT den Führungskräften und nicht FÜR sie.
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