Fragen stellen braucht viel Erfahrung. pluswert hat diese.

Erfolgsgeheimnisse wirksamer Mitarbeiterbefragungen #4

DIE RICHTIGEN FRAGEN STELLEN

Der Fragebogen ist die Basis einer jeden Befragung und entscheidet maßgeblich den Output. Die Erstellung eines Fragebogens benötigt daher fachliche, sozialwissenschaftliche Erfahrung und die Berücksichtigung der weiter geplanten statistischen Analysen sowie grafischen Umsetzungen.

Viele Self-Service-Fragebogentools produzieren oftmals zwar irgendwelche, nur nicht valide Ergebnisse, weil falsch formulierte Fragen oft nicht das messen, was sie messen sollen.

Was ist zu beachten, um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen:

VERSTÄNDLICHKEIT

Der Fragebogen sollte für die befragte Gruppe einfach verständlich sein. Fachausdrücke, Abkürzungen und komplizierte Formulierungen sollten vermieden werden. Die Sätze sollen einfach und kurz gehalten sein. Keine doppelten Verneinungen verwenden. Auch sollte klar sein, was gemeint ist (z.B. direkte Führungskraft bei Matrixorganisationen: wer ist hier gemeint?)

SKALIERUNG

Über die Anzahl an Skalenabstufungen lässt es sich treffend diskutieren. Aufgrund der generell schiefen Verteilung der Antworten (Tendenz zur positiven Beurteilung) kommt es daher oft zu einer Verkürzung der Verteilungen auf den Skalen, d.h. aus einer 5stufigen Skala wird häufig eine 3stufige, weil sich die meisten Antworten auf die obersten 3 Skalenwerte konzentrieren. Eine 6stufige Skala bietet hier mehr Differenzierung. Wichtig ist es, dass die Skalenrichtungen und Skalenabstufungen in einem Fragebogen nicht variieren. Durch eine konsistente Fragebogenstruktur lassen sich Fehler beim Anklicken/Ankreuzen durch die befragten Personen minimieren.

DIFFERENZIERUNG

Fragen sollen Unterschiede durch differenziertes Antwortverhalten sichtbar machen. Unterschiedliche Einschätzungen sollten sich auch im Antwortverhalten niederschlagen (vgl. Linke, 2018). Fragen, die z.B. in einer ersten Welle nicht differenzierten, sollten ausgemustert werden.

VALIDITÄT

Validität ist eines der wichtigsten Testgütekriterien eines Fragebogens. Validität meint, dass genau das gemessen werden soll, was man messen will. Ein häufiges Validitätsproblem ergibt sich bei Fragen mit hoher sozialer Erwünschtheit. Hier misst man nicht die Meinung von Befragten, sondern eher was als Antwort sozial erwartet wird (z.B. Antworten mit hoher sozialer Anerkennung). Um eine entsprechende Validität zu erzielen empfiehlt es sich, den Fragebogen in einem Pretest vorab zu bewerten.